Sesostris-I.-Pyramide

Sesostris-I.-Pyramide
Die Sesostris-I.-Pyramide in Lischt, von Westen gesehen
Die Sesostris-I.-Pyramide in Lischt, von Westen gesehen
Die Sesostris-I.-Pyramide in Lischt, von Westen gesehen
Ägyptischer Name
F12S29D21
X1
O34
N35
Q3 X1
D21

D10N16
N16
O24
Sesostris (Senwosret)-peter-taui
S-n-Wsrt-ptr-t3wj
Sesostris (Senwosret) schaut die beiden Länder
Daten
Ort el-Lischt
Erbauer Sesostris I.
Bauzeit 12. Dynastie
Basismaß 105 m (200 Ellen)
Höhe (ursprünglich) 61,25 m
Neigung 49° 24′
Kultpyramide 1
Königinnenpyramiden 9
Sesostris-I.-Pyramide (Ägypten)
Sesostris-I.-Pyramide (Ägypten)
Elephantine
Memphis
Theben
Lischt
Lage der Pyramide in Ägypten
Karte der Nekropole von Lischt nach Karl Richard Lepsius (Norden ist rechts): rechts die Amenemhet-I.-Pyramide, links die Sesostris-I.-Pyramide

Die Sesostris-I.-Pyramide (mittelägyptisch Senwosret-peter-taui) ist das Grabmal des altägyptischen Königs Sesostris I. aus der 12. Dynastie im Mittleren Reich. Sie wurde zwischen dem 10. und dem 25. Regierungsjahr Sesostris’ I. (circa 1909–1894 v. Chr.)[1] in el-Lischt, etwa 1,6 km südlich der Pyramide seines Vaters Amenemhet I. errichtet. Erste wissenschaftliche Beschreibungen des Bauwerks erfolgten Mitte des 19. Jahrhunderts. Großflächige Grabungen im Pyramidenkomplex fanden zwischen den 1890er- und 1930er-Jahren und nochmals in den 1980er- und 1990er-Jahren durch französische und US-amerikanische Forschungsteams statt. Die Grabungen erbrachten nicht nur Erkenntnisse zum ursprünglichen Aussehen der Grabanlage, sondern auch zu den Konstruktionsmethoden, zum Materialtransport und zur Arbeitsorganisation.

Die Pyramide Sesostris’ I. ist stark an Vorbilder des Alten Reichs, insbesondere der 5. und 6. Dynastie angelehnt, was vor allem an der Konzeption des Totentempels und dem Bau von Nebenpyramiden deutlich wird. Hierzu gehören neun Pyramiden für Königinnen und Königstöchter. Die meisten von ihnen sind so stark zerstört, dass heute nicht einmal die Namen der Besitzerinnen bekannt sind. Nur die Pyramide der Gemahlin des Herrschers Neferu und der Tochter Itakayt (I.) konnten mit Sicherheit identifiziert werden. Sesostris I. war der letzte altägyptische Herrscher, der eine Kultpyramide errichten ließ.

Der Grabbezirk weist einige architektonische Neuerungen auf. Hierzu zählt etwa die Gestaltung der inneren Umfassungsmauer, die in dieser Form weder vorher noch nachher verwendet wurde. Ebenso neu ist die Konstruktion des Oberbaus der königlichen Pyramide mit einer äußeren Stützkonstruktion aus Kalkstein-Streben. Die unterhalb der Pyramide gelegene Grabkammer ist nie freigelegt worden und heute vom Grundwasser überflutet. Grabräuberschächte deuten darauf hin, dass sie bereits im Altertum geplündert wurde.

Während und kurz nach der Regierungszeit von Sesostris I. entstanden im Umfeld der Pyramide mehrere große Mastaba-Gräber hoher Beamter. Im weiteren Verlauf des Mittleren Reiches und vereinzelt in der Zweiten Zwischenzeit und in der Römerzeit wurden zudem im königlichen Grabbezirk und in der Beamten-Nekropole zahlreiche einfache Schachtgräber angelegt. Für die Dritte Zwischenzeit und die Römerzeit ist außerdem durch Silos und Hausgrundrisse eine landwirtschaftliche Nutzung des Geländes nachgewiesen.

  1. Jahreszahlen nach Thomas Schneider: Lexikon der Pharaonen. Albatros, Düsseldorf 2002, ISBN 3-491-96053-3, S. 264.

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